Der heilige Sebastiani und seine Nüdlinger Kapelle

Geradlinig, unbestechlich und für das kämpfend und eintretend, woran er glaubte. Was sich nach einer Beschreibung eines klassischen Nüdlingers anhört, sind die Attribute, mit welchen heute der heilige Sebastian dargestellt wird. Der Märtyrer gilt als Schutzhei-
liger gegen die Pest und andere Seuchen. Er ist auch Patron von zahlreichen Orten sowie unter anderem der Sportler, Bogenschützen und Soldaten.

Die Verbindung der Nüdlinger zu ihrem Sebastian besteht schon seit 1691, als mit der Einführung der Sebastianibruderschaft in Münnerstadt die alte Nüdlinger Feldkapelle durch Fürstbischof Gottfried von Guttenberg umgebaut wurde. Das praktisch neue Kirchlein— zur damaligen Zeit am südlichen Rand des Dorfes gelegen – wurde im Zuge des Umbaus dem hl. Sebastian geweiht

Das alles geschah unter der Mithilfe eines besonderen Geistlichen. Denn in der Nüdlinger Kirchengeschichte gab es keinen, der länger das Dorf seelsor-
gerisch betreute als Pfarrer Josef Georg Kirchner (1678 – 1724). Genau in die Zeit von Kirchners 46-jährigen Wirken, fiel auch der Umbau der Kapelle und die Einführung der jährlichen St-Sebastianus-Bruderschaft-Feier – welche auch über 100 Jahre am 20 Januar abgehalten wurde. Diese Feier, zu Ehren des heiligen Sebastians, wurde auch von zahlreichen Wallfahrern aus den benachbarten Ortschaften besucht. Und das im Januar.