DIE HUNBURG

Eine kurze Geschichte über die noch kürzere Geschichte der Nüdlinger Hunburg

Vermutlich war es der Henneberger Burggraf Berthold I. der 1180 die Burg Botenlaube in Reiterswiesen initiierte. Sie war der Wohnsitz des Kreuzritters und Minnesängers Otto von Botenlaube. So weit, so gut! Eine dieser Überlieferungen zeigt, wie sehr Macht, Neid und Gewalt zwischen Kirchen – etwa dem Bistum Würzburg – und den adeligen Hennebergern regelmäßig eskalierte. 1234 wurde die Kissinger Burg aber an den Würzburger Hochstift verkauft und die Bischöfe hatten seitdem das Sagen, auch in Nüdlingen. Als der Henneberger Hermann I., ein Verwandter von Otto von der Botenlaube, am heutigen Nüdlinger Schloßberg 1242 die Henneburg (oder Hunburg) als Gegenstück zur Botenlaube bauen ließ, fühlten sich die Bischöfe provoziert. Sie gerieten in Streit.

Der Bischof forderte, dass die gut positionierte Burg in Nüdlingen abgerissen werden sollte, doch Hermann I. weigerte sich. Aus dem Streit wurde eine Fehde, die Würzburger Bischöfe auf der einen Seite und die Henneberger, gemeinsam mit dem Abt von Fulda, auf der anderen  Seite standen im Krieg.
Da die Henneberger die Schlacht bei Thulba verloren, musste Hermann I. von Henneberg die Burg schließlich als Entschädigung an den Würzburger
Bischof übergeben. 

Der Bischof ordnete 1247 an, dass die Anlage zerstört werden sollte. Nur sechs Jahre nach ihrer Errichtung lag die Hunburg also wieder in Trümmern.

Gleichzeitig wurde das Verbot ausgesprochen, auf den Grundmauern von Burg Hunburg jemals wieder eine Festung zu errichten. Der Graf Heinrich von Henneberg musste es ver-
sprechen. Schade eigentlich