Max Schusser verließ als Vierjähriger am 16. Februar 1946 mit etwa 1200 Personen Marienbad in einem Güterzug. Ein paar Tage später erreichten er, seine Eltern und die Großeltern mit nur sechzig Kilo Gepäck Nüdlingen. Mehr war von ihrem alten Leben nicht geblieben. Ihre Vorfahren lebten vierhundert Jahre im Egerland. Drei Jahre lebte Max Schusser in Nüdlingen und hat noch heute Kontakte.
Wie damals alles in Nüdlingen ablief, hat Max Schusser in seinen kurzen Erinnerungen aufgezeichnet und damit der Gemeinde ein kleines Stückchen Zeitgeschichte zur Verfügung gestellt. In seinem Schreiben bedankt er sich für die aufgebrachte Größe der Nüdlinger, damals „…völlig entwurzelte, heimatlose Menschen in ihre Dorfgemeinschaft aufzunehmen, ihnen von ihren knappen Lebensmittelvorräten abzugeben und auf längere Sicht Arbeit und Brot zu verschaffen…“ Ein Thema, heute wieder aktueller denn je.
Max Schussers Fotos hauchen den vergangenen Tagen wieder Leben ein, denn Geschichte besteht nicht nur aus Jahreszahlen, sondern wird von Menschen „erlebt“ und „erlitten“.
Max Schussers Großvater, Josef Lindner, der Vater seiner Mutter und ein alter Ungarndeutscher, 1948
Grabstein von Max Schussers Großeltern, Josef und Marie Lindner, auf dem Nüdlinger Friedhof.
Max Schussers Transportkarte der Tschechischen Behörden mit dem Wunsch, nach Bayern gebracht zu werden
Max Schussers Tante Marie (Ritschi), die Schwester seiner Mutter und sein Onkel Gustav Lustig im Hof Haardstr.4
Emma Kiesel, Tochter von Egid und Regina Kiesel, Haardstr. 4, mit mir, einem Freund und Robert Kiesel, dem Sohn von Egid Kiesels Schwester, Rosa.
Max Schussers 2. Klasse mit der Klassenlehrerin Aloisia Sauer im Jahr 1949
Max R. Schusser, aktuelles Bild